Religiöse Stätte - St. Urban

Die Klosterkirche St. Urban wurde von 1711 – 1715 vom Vorarlberger Baumeister Franz Beer unter Abt Malachias Glutz erbaut. Sie ist ein eindrückliches Beispiel barocker und zisterziensischer Baukunst. Die Hauptfassade ist als Doppelturmfassade gestaltet.

 

Die Pilaster und die Türme, die neben den Kirchenkörper hinausrücken, schaffen in St. Urban den Eindruck einer monumentalen Kirchenfassade. Das von den Gebrüdern Schmutzer ausstuckierte Gotteshaus beeindruckt mit seiner Schlichtheit und inszeniert die Lichtthematik auf eindrückliche Weise.

Der Hochaltar

Der teilweise aus der Vorgängerkirche übernommene Hochaltar stammt aus der Zeit um 1665. Er füllt die Chorwand in ihrer ganzen Breite und Höhe aus. Das Bildprogramm des Altares umfasst unten Statuen der vier Evangelisten, darüber des Papstes Urban und des Bischofs Ulrich. Das Hauptbild zeigt den heiligen Bernhard von Clairvaux im weissen Zisterziensergewand. 

Der Chorgestühl

Hinter dem filigranen Chorgitter birgt der einst den Mönchen vorbehaltene Kirchenteil das um 1700 – 1707 von Solothurner Bildhauern geschaffene, mit biblischen Szenen und kraftvollen Figuren reich gestaltete Chorgestühl. Dieses herausragende Beispiel schweizerischer Barockplastik zeigt einen prächtigen auf die Schöpfung bezogenen Formenschatz und ist eine internationale Sehenswürdigkeit.

Die Bossart Orgel 

Die Orgel, ein technisches und klangliches Meisterwerk, wurde  1716-1721 vom berühmten Schweizer Orgelbauer Josef Bossart aus Baar geschaffen. Sie ist ein Kunstwerk von hohem Rang und Namen. Die mit 3 Manualen, 40 Registern und über 2500 Pfeifen grösste, noch weitgehend erhaltene Barockorgel der Schweiz gilt als Hauptwerk des Baarer Orgelbauers. Üeber der geschwungenen Balustrade erhebt sich der weisse, in Gold verzierte Orgelprospekt.

 

Die Orgel zeichnet sich aus durch ihre barocke Technik und Klanggestaltung, aber auch durch ihre bemerkenswerte visuelle Einbindung in die Architektur des Kirchenraumes.


Die Sakristei 

Das Kloster St. Urban besass bis zur Aufhebung im Jahr 1848 eine grosszügig ausgestattete Sakristei. Diese wurde 1717/1718 von Franz Beer, dem Architekten der Klosterkirche, im Wandpfeilerstil erbaut und ebenso von den Gebrüder Schmutzer stuckiert.

 

In der Sakristei verwahrte man neben dem Kirchenschatz die Messgewänder und Messgeräte der Mönche. Die originalen barocken Schränke vermitteln heute in einer Ausstellung einen Eindruck von den liturgischen Sammlungen und Gerätschaften des ehemaligen Klosters. Die Sakristei dient heute als Gottesdienst-  und Andachtsraum.


Die Bibliothek

Die Bibliothek, ein stimmungsvoller Raum mit Galerie und Gestellen in Naturholzoptik, entstand um 1719 – 1722 unter Abt Malachias Glutz. Die schmiedeiserne Brüstung, kunstvoller Stuck, Portrait und Wappen des Bauherrn Malachias Glutz sowie zwölf geschnitzte Eichensäulen prägen die Bibliothek.

 

Die von Johann Peter Frölicher geschaffenen Säulenfiguren – je vier Jahreszeiten, Erdteile und Elemente darstellend – unterstreichen den humanistischen, kosmologischen Charakter der Klosterbibliothek.


Der Festsaal 

Im südlichen, um 1722/23 erbauten Konventflügel befindet sich der Festsaal. Er ist der grösste und repräsentativste Prunkraum der gesamten Barockanlage. Die noble, zurückhaltende Stuckausstattung wurde um 1749 – 1751 durch den Vorarlberger Joseph Meusburger geschaffen. Der Raum beeindruckt mit luftiger Helligkeit und aussergewöhnlicher Weite. Hohe Fensternischen, Cheminées mit Spiegelaufsätzen, das regelmässige Parkett und die Gemälde verleihen dem Saal auch heute noch seine Eleganz und Festlichkeit. Hier treffen sich, wie auch schon zu Klosterzeiten, Besucher und Gäste zu Konzerten und Banketten.


Das Gästerefektorium

Zum westlichen Gästeflügel gehörte mit dem Gästerefektorium auch ein eigener Speisesaal. Der Raum war einst ähnlich gestaltet wie der Festsaal. Der helle Saal mit dem weiten Blick zum Jura bezaubert mit dem Charme seiner feinen Stuckdecke. Ein originaler, 1762 – 1764 entstandener Gemäldezyklus erlaubt einen Einblick in die klösterliche Selbstdarstellung zur Zeit des Barocks.

 

Das Gästerefektorium ist ein beliebter Raum für kulturelle Anlässe.

Das Haupttreppenhaus 

Das Treppenhaus wurde zusammen mit dem West- und Mitteltrakt des Konventes 1728 – 1730 durch Johann Michael Beer erbaut und für den Empfang der Gäste bestimmt.

 

Dieses in der Schweiz einzigartige Treppenhaus mit der konsequenten Weissfassung aller Bauteile ist historisch verbürgt. Das Begehen der Treppenläufe wird zur reizvollen, optischen und räumlichen Erfahrung, insbesondere mit dem einfallenden Tageslicht, das ein Spiel von Licht und Schatten ins Treppenhaus wirft. Seit der Restaurierung dient es wieder als repräsentativer

Hauptzugang zum Gästerefektorium und zum Festsaal.

 

Für mehr Informationen empfehlen wir Ihnen eine kunsthistorische

Führung durch die Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters.

Besichtigt werden können die Klosterkirche, die Klosterbibliothek

und der Konvent.

 

Unser fachkundiges Team freut sich auf Ihren Besuch!

 

Reservationen und Auskunft: 

+41 58 856 57 10 (Mo - Fr) oder kloster@st-urban.ch